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(FR) Keine Rückkehr deutscher IS-Kämpfer

Seit Jahren sitzen rund 30 deutsche „Dschihadisten“ in syrischer Haft – unter katastrophalen Bedingungen. Ihre Familien bitten die Bundesregierung um Hilfe, doch die zeigt sich zugeknöpft.

Ihre Zahl ist überschaubar, doch sie bescheren der Bundesregierung eine Bredouille. Etwa 30 deutsche IS-Kämpfer, die einst zum „Dschihad“ nach Syrien zogen und sich der Terrororganisation „Islamischer Staat“ anschlossen, sitzen seit Jahren in Haftzentren im kurdisch verwalteten Teil Syriens gefangen. Sie sind ohne Verbindung zur Außenwelt, ohne rechtsstaatliches Verfahren und laut UN unter „katastrophalen Bedingungen“ inhaftiert, ohne Kontakt zu ihren Angehörigen in Deutschland.

Einige dieser Familien wenden sich jetzt in einem offenen Brief an die Bundesregierung. Sie fordern, dass sich Deutschland um die deutschen Staatsbürger in den Lagern kümmert und sie irgendwann zurückholt, um damit hier ihre Strafverfolgung und später auch ihre Reintegration zu ermöglichen. Die Bundesregierung winkt ab – und setzt sich dabei in Widerspruch zu internationalen Verpflichtungen.

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Jugendgewalt verstehen – nicht verzerren

Präventionsgezwitscher - Podcast Grüner Vogel e.V.

In einem fundierten Vortrag auf unserem Fachtag „Die Attentäterinnen werden immer jünger“* präsentierte Prof. Dr. Susann Prätor aktuelle Erkenntnisse zur Kinder- und Jugendgewalt in Deutschland – basierend auf Hell- und Dunkelfeldanalysen.

Der Vortrag ist jetzt in der ARD Audiothek, auf Spotify, Apple Podcasts und Deutschlandfunk abrufbar.

Ihre zentralen Aussagen:
– Jugendgewalt nimmt zu – aber sie wird nicht brutaler.
– Täter*innen werden jünger – aber nicht gewaltbereiter.
– Herkunft spielt keine Rolle, wenn man Lebensbedingungen mitdenkt.

Ein klares Plädoyer für evidenzbasierte Prävention statt populistischer Zuschreibungen. Wir danken Frau Prätor für ihre differenzierte Analyse – und empfehlen den Beitrag allen, die sich sachlich mit Jugendgewalt auseinandersetzen wollen.

Die Publikation zum Fachtag erscheint in Kürze. Alle Vorträge des Fachtags gibt es in unserem Podcast „Präventionsgezwitscher“ – überall, wo es Podcasts gibt.

Titel: „Jugendgewalt in Deutschland – Erkenntnisse aus dem Hell- und Dunkelfeld“ Gehalten am 13. März 2025 auf unserem Fachtag in Berlin.

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Es liegt in unserer Verantwortung

Appell von Angehörigen deutscher IS-Gefangener in Nordost-Syrien an die neue Bundesregierung

Als am 8.Dezember 2024 die Nachricht vom Sturz des Assad-Regimes in Syrien um die Welt ging, fassten wir wieder Hoffnung, dass sich auch für unser Problem nun eine Lösung abzeichnen wird.

Wir sind eine Gruppe von Angehörigen junger Männer, die zwischen 2013 und 2015 ausgereist sind, um sich in Syrien der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) anzuschließen. Unsere Söhne, Enkel oder Brüder haben sich in den Jahren vor ihrer Ausreise in Deutschland radikalisiert. Weder uns als Familien noch den Sicherheitsbehörden ist es damals gelungen, sie an dieser Ausreise zu hindern. In der Hoffnung, sie zur Abkehr vom IS und zur Heimkehr bewegen zu können, blieben wir mit ihnen in Kontakt. Dabei wurden wir vom Team einer zivilgesellschaftlichen Deradikalisierungs-Beratungsstelle unterstützt und beraten. Dieses Team begleitet uns noch heute in Form der Beratungsstelle Leben des Vereins Grüner Vogel e. V.

Offener Brief der Angehörigengruppe

Berichte über den Offenen Brief:

BR 24: Angehörige IS-Gefangener fordern Rückführung nach Deutschland