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Handlungsempfehlungen der Task Force Islamismusprävention (Langfassung)

Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit islamistischen Strömungen steht vor komplexen Herausforderungen: Sie betreffen nicht nur die Sicherheit, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die jüngst veröffentlichte Langfassung der Handlungsempfehlungen der Task Force Islamismusprävention legt nun konkrete Vorschläge für eine zeitgemäße und nachhaltige Präventionsarbeit vor. Claudia Dantschke, Gründerin von Grüner Vogel e.V., hat an der Erstellung der Empfehlungen mitgewirkt.

Die Task Force Islamismusprävention legt neue Handlungsempfehlungen vor. Jetzt Langfassung als PDF downloaden.

Islamismusprävention braucht differenzierte Antworten

Die Handlungsempfehlungen der Task Force betonen: Prävention darf nicht eindimensional sein. Besonders die Regelsysteme wie Schule und Jugendhilfe brauchen mehr personelle und finanzielle Ressourcen, um präventiv wirken zu können. Auch die psychosoziale Betreuung im Kontext Flucht und Asyl, das Monitoring von Radikalisierungsverläufen sowie der Aufbau verlässlicher Wissensnetzwerke zwischen Praxis, Wissenschaft und Behörden gehören zu den zentralen Vorschlägen.

Fokus auf Online-Prävention

Ein besonderer Schwerpunkt der Empfehlungen liegt auf der digitalen Dimension des Islamismus: Social Media, Messenger-Dienste und Gaming-Plattformen dienen zunehmend als Räume für Radikalisierung. Die Task Force fordert deshalb:

  • eine gesetzlich verankerte Altersbeschränkung für soziale Plattformen (ab 16 Jahren),
  • konsequente Entfernung demokratiefeindlicher Inhalte,
  • gesetzliche Verpflichtung der Plattformen, Präventionsangebote sichtbar zu machen,
  • Aufbau eines bundesweiten Wissensportals und einer Lehr-/Lernplattform für Fachkräfte.

Ziel ist es, Online-Prävention professionell zu stärken und sowohl Betroffene als auch Angehörige, Beratende und Multiplikator:innen besser zu unterstützen.

Ganzheitliches Fallmanagement

Die Handlungsempfehlungen fordern zudem, die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden, Jugendhilfe, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Trägern zu verbessern. Nur ein tragfähiges, multiprofessionelles Fallmanagement kann präventiv und deeskalierend wirken – insbesondere im Umgang mit Radikalisierungsverdachtsfällen.

Langfassung verfügbar

Die vollständige Langfassung der Handlungsempfehlungen der Task Force Islamismusprävention steht ab sofort als Download bereit. Sie bietet detaillierte Einblicke in die Analysen, Begründungen und Maßnahmenvorschläge der Expert*innen – unter anderem auch von Claudia Dantschke, die ihre langjährige Expertise in der zivilgesellschaftlichen Präventionsarbeit eingebracht hat.

Hier Langfassung herunterladen (PDF)

Grüner Vogel e.V. setzt sich weiterhin für eine differenzierte, menschenrechtsorientierte und professionelle Islamismusprävention ein – offline wie online. Die Handlungsempfehlungen der Task Force liefern dafür eine wichtige Grundlage.