Im Interview mit dem Deutschlandfunk beschreibt Franziska Frosch, unsere Mitarbeiterin des Grüner Vogel e.V. in Bonn, eine bemerkenswerte Veränderung in der Bedrohungslage: Die Zunahme von Messerangriffen steht für eine Schwächung des organisierten islamistischen Extremismus. Große, koordinierte Anschläge werden seltener – nicht, weil die Gefahr verschwunden ist, sondern weil den extremistischen Gruppen zunehmend die organisatorischen Strukturen fehlen.
Was wir stattdessen beobachten:
🔹 Mehr individuelle, unberechenbare Taten – weniger komplex, aber oft tödlich
🔹 Zerfall extremistischer Netzwerke, aber Fortbestehen radikaler Ideologien
🔹 Zunehmende gefühlte Unsicherheit in der Bevölkerung
🔹 Stigmatisierung ganzer gesellschaftlicher Gruppen, obwohl es sich meist um Einzeltäter handelt
Jedes Opfer ist eines zu viel. Auch wenn die organisierte Bedrohung abnimmt, bleiben die gesellschaftlichen und emotionalen Auswirkungen erheblich – für die Betroffenen und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Franziska Frosch macht deutlich: Es braucht differenzierte Analysen, gezielte Prävention und eine klare Kommunikation, um wirksam gegenzusteuern – ohne Vorurteile zu verstärken.
Zum vollständigen Interview: Deutschlandfunk – Franziska Frosch